Ein einzigartiger
Wein
Das Weinbaugebiet
liegt auf einer dicken Kreideschicht. Ihren Mineralien
und ihrer Eigenschaft als "Klimaanlage" für den Boden verdanken
die Champagner-Weine ihre besondere Feinheit und leichte Eleganz.
Als ideale Rebsorten verwendet man vor allem Chardonnay
mit weißen Beeren und Pinot Noir und bei weniger guten
Cuvées auch Pinot Meunier mit blauen Trauben.
Um den 49.
Grad nördlicher Breite gelegen ist die Champagne eigentlich
schon eine Grenzzone für den Weinanbau mit einer Jahresdurchschnitts-
temperatur von 10,5 °C. Darunter werden die Trauben nämlich
nicht mehr reif! Viele unterschiedliche Höhen- und Sonnenlagen
bilden jedoch ein spezifisches Mikroklima, das den Trauben ihre
besondere Qualität und Eignung zur Champagnerherstellung verleiht.
Nach dem
Grundsatz "Qualität statt Quantität" haben sich die Winzer
freiwillige Erntemengenbeschränkungen auferlegt. Seit 1992
wurde der Traubenertrag auf 10.400 kg je Hektar begrenzt.
Nach der Handlese wird nur der beste Teil des Traubengutes zur
Herstellung von Champagner gekeltert. Aus 150 kg Trauben
dürfen 100 l Most herausgepreßt werden, wovon nur 80 %
für Spitzenchampagner ausgebaut werden.

Der Most
kommt nun in Holzfässer oder Gärtanks, wo er sofort zu gären beginnt.
Nach wenigen Wochen ist ein junger, stiller Wein entstanden.
Nun wird
aus den Champagner-Weinen der verschiedenen Rebsorten, Lagen
und Jahrgänge die Cuvée zusammengestellt, um einen
harmonischen Champagner zu kreieren, der seinen eigenen Charakter
hat und ihn über die Jahre hinweg beibehält. Diese meisterliche
Komposition ist sicherlich die größte Kunst bei der Champagner-
herstellung und offenbart am besten die langjährige Tradition
der Winzer. Gilt es doch, den typischen Stil einer Kellerei, ihren
ureigensten Geschmack herauszustellen, damit der Champagnerfreund
seinen Lieblingschampagner stets am gleichen Gesamteindruck wiedererkennt.
Der Cuvée wird eine kleine Menge Rohrzucker und Hefe zugefügt.
Dann wird der Wein auf Flaschen gezogen, mit Kronkorken verschlossen
und in kühlen Kellern gelagert.
Der Zucker
wird durch die Gärstoffe in der Hefe in Alkohol und Kohlensäure
verwandelt. Die Hefe gibt zudem wertvolle Geschmacksstoffe an
den Wein ab, weshalb man sie möglichst lange in der Flasche läßt.
Die lange Lagerzeit "auf der Hefe" unter Druck in der Flasche
verbindet die Kohlensäure besonders fest mit dem Wein. Dies ergibt
später den einmalig feinen Schaum und das langanhaltende Perlen
des Champagners im Glase.
Der aufwendigste
Arbeitsvorgang bei der Champagnerherstellung ist das Rütteln.
Hierzu werden die Flaschen zunächst fast waagrecht in Rüttelpulte
gesteckt. Dabei sinkt die Hefe auf die Flascheninnenwand ab. Jede
Flasche wird nun Tag für Tag gerüttelt und ein wenig in eine Richtung
gedreht. Dabei wird sie jeden Tag etwas steiler gestellt. Auf
diese Art sinken die Hefepartikelchen nach und nach in den Flaschenhals.
"Remueur"(Rüttler) ist ein Lehrberuf und gewiß kein leichtes Handwerk!
Es folgt das Degorgieren, wobei der Flaschenhals durch
ein -35°C kaltes Solebad geführt wird. Dabei wird die Hefe nach
wenigen Minuten durch einen Eispfropfen umhüllt. Beim Öffnen des
Kronkorkens fliegt die Hefe im Eispfropfen unter großem Druck
aus der Flasche, wobei auch etwas Wein verloren geht. Dieser wird
durch die Fülldosage ergänzt, die die Geschmacksrichtung
des Champagners bestimmt: brut, sec, demi-sec. Nun wird
die Flasche endgültig mit einem Naturkorken -auf dem 'Champagne'
stehen muß- verschlossen, der gegen den hohen Druck in der Flasche
mit einer vierstrebigen Agraffe und einem Blechdeckelchen gesichert
wird. Traditionsgemäß wird der Flaschenhals wie vorgeschrieben
mit einer Zinnfolie ummantelt, woran eine Halsschleife geklebt
wird. Als Echtheitsnachweis bekommt die Flasche jetzt ihr
Etikett mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben.
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